Geschäftsanalytik, engl. Business Intelligence (kurz BI) ist ein der Wirtschaftsinformatik zuzuordnender Begriff, der Verfahren und Prozesse zur systematischen Analyse des eigenen Unternehmens bezeichnet. Dies umfasst die Sammlung, Auswertung und Darstellung von Daten in elektronischer Form.
Ziel ist die Gewinnung von Erkenntnissen aus den im Unternehmen vorhandenen Daten zur Unterstützung von Managemententscheidungen. Die Auswertung von Daten – über das eigene Unternehmen, die Mitbewerber oder die Marktentwicklung – geschieht mit Hilfe analytischer Konzepte sowie mehr oder weniger spezialisierter Software und IT-Systeme. Mit den gewonnenen Erkenntnissen kann das Unternehmen seine Geschäftsabläufe sowie seine Kunden- und Lieferantenbeziehungen erfolgreicher machen
- Aspekte hierbei können Kostensenkung, Risikoreduzierung und Wertschöpfung sein.
Im engeren Sinn bezeichnet Business Intelligence nur die Methodik der Datenerfassung. Im weiteren Sinn wird auch die Gesamtheit von Managementgrundlagen wie beispielsweise Wissensmanagement, Kundenbeziehungsmanagement oder Balanced Scorecard, die bei einem prozessorientierten Begriffsverständnis auch die permanente Datenpflege und Anpassung an ein sich veränderndes Umfeld umfassen, verstanden.
Das Institut für Business Intelligence versteht unter „Business Intelligence“ die Integration von Strategien, Prozessen und Techniken, um aus verteilten und inhomogenen Unternehmens-, Markt- und Wettbewerberdaten erfolgskritisches Wissen über Status, Potenziale und Perspektiven zu erzeugen.
Technische Grundlage
Die technische Grundlage der Geschäftsanalytik lässt sich in drei Phasen einteilen:
- Phase 1 (engl. data delivery): Eckdaten werden festgelegt und erhoben (quantitativer oder qualitativ, strukturiert oder unstrukturiert). Die Datenerfassung erfolgt über die operativen Systeme (OLTP) oder in einem darauf aufbauenden Datenlager („Data-Warehouse“).
- Phase 2 (engl. discovery of relations, patterns, and principles): Die Daten werden in Beziehung gebracht, sodass Muster und Diskontinuitäten sichtbar werden und mit etwaigen zuvor aufgestellten Hypothesen verglichen werden können, zum Beispiel in Form von multidimensionalen Analysen oder Data-Mining.
- Phase 3 (engl. knowledge sharing): Die Erkenntnisse werden im Unternehmen kommuniziert, also in das Wissensmanagement integriert. Die Verbreitung der gewonnenen Erkenntnisse soll Entscheidungsgrundlagen für Massnahmen und Aktionen liefern.
Einführung
Die Einführung einer umfassenden Lösung für Geschäftsanalytik erfordert viele Ressourcen und erfolgt meist phasenweise; häufig sind es im Wesentlichen folgende drei Phasen:
Strategiephase
Im Rahmen eines Strategieentwicklungsprozesses werden die internen Anforderungen und technischen Voraussetzungen sowie die externen Faktoren, neuen Chancen und Technologien erhoben und in eine BI-Strategie überführt. Häufig erhält dieser Strategieentwicklungsprozess Projektcharakter mit eigener Projektorganisation, Zeitplänen und Anforderungskatalog, der sich beispielsweise an Marktstudienorientieren kann. Die passende Einbettung der BI-Strategie in die gesamte Unternehmensstrategie ist hierbei sicherzustellen.
Konzeptionsphase
In der Konzeptionsphase wird das in der BI-Strategie formulierte Zielbild mit für alle Zielgruppen passenden Steuerungsprozessen ausgestaltet. Dies schließt die Auswahl passender System-und Daten-Architektur und Programme (BI-Software) ein. Verantwortlichkeiten werden festgelegt; Mitarbeiter werden für ihre künftigen BI-Rollen geschult.
Implementierung
Die eigentliche Implementierung setzt die Anforderungen aus der BI-Strategie inkonkrete Projekte um. Diese werden in der Umsetzungsphase abgearbeitet, was im Allgemeinen die Phase mit der höchsten Ressourcenbeanspruchung darstellt.